Qeridoo Speedkid2 Fahrradanhänger im Test

Qeridoo Speedkid2 Fahrradanhänger im Test

Der Qeridoo Speedkid2 ist nicht nur ein Fahrradanhänger, sondern kann auch wunderbar als Buggy oder Jogger verwendet werden. Der flexibel einsetzbare Speedkid2 wurde in den letzten Jahren stets weiterentwickelt und ist nun in der 2020-Version mit verbesserten Funktionen auf den Markt gekommen. Man erhält natürlich erstmal einen ersten Eindruck, wenn man die Funktionen eines Produkts einem Datenblatt entnimmt. Eine detaillierte Vorstellung des Produkts macht es für den Nutzer jedoch wesentlich einfacher, das Produkt eingehend kennen zu lernen. Genau das wollen wir mit diesem Testbericht erreichen, denn hier haben wir alle Funktionen des Kindersportwagens genauestens für euch unter die Lupe genommen. 

Zunächst erhaltet ihr einen Überblick über die Eckdaten des Qeridoo Speedkid2 Fahrradanhängers: 

Qeridoo Speedkid2 Fahrradanhänger im Test

Qeridoo Speedkid2 Fahrradanhänger im Überblick

Die Eckdaten und Abmessungen des Qeridoo Speedkid2 Fahrradanhängers sind wie folgt:

HerstellerQeridoo
ModellSpeedkid2 2020
TypFahrradanhänger, Buggy
Für wie viele Kinder nutzbar?1-2 Kinder, bei 1 Kind wird dies in der Mitte platziert
Preis (UVP)499,00 EUR

Gewicht

Gewicht des Fahrradanhängers inkl. Räder und Deichsel15,8 kg
Max. Zuladung44 kg
Max. Passagiergewicht22 kg pro Kind
Max. Beladung des Einkaufskorbes7 kg
Volumen des Einkaufskorbes16 Liter

Maße

Gestellmaße ausgeklappt inkl. Deichsel150 x 87 x 95 cm
Faltmaß des Gestells ohne Räder84 x 78 x 28 cm
Gestellbreite87 cm
Max. Körpergröße des Passagiers inkl. Helm116,5 cm
Max. Schulterbreite50 cm
Innensitzhöhe (max. Höhe vom Sitz bis Wagenoberkante)72 cm
Beinfreiheit (Rückenlehne bis Stoßkante)55 cm
Höhe des Schiebegriffes90-115 cm
Größe der Hinterräder20 Zoll

Funktionen

Gurtsystem5-Punkt-Gurt
Höhenverstellbarer Schiebegriffja, 90-115 cm
Federungja, anpassbare Blattfederung
Feststellbremseja
Handbremsenein, aber optional nachrüstbar
Schwenkbares Vorderradja
Feststellbares Vorderradja
Beleuchtungja, Rücklicht hinten inklusive
Seitenfensterja, abgedunkelt und mit Belüftung
Babyeinhang als Zubehör erhältlichja
Garantie auf Rahmen5 Jahre
Zum Joggen zugelassennein
Erhältlich in folgenden Farbenpetrol

Anforderungen an das Fahrrad

Hinterradgröße des Fahrrad25-29 Zoll
Stützlast an der Kuppung3-8 kg

Zubehör

  • Faltgarage: Schutzbezug, der den Fahrradanhänger vor Wind und Wetter schützt, wenn er im Freien abgestellt wird.
  • Fellhof Fellsack: Wind- und wasserdichter Fußsack mit Lammfell für Kinder bis 3 Jahre
  • Kopfstütze: Kopfstütze, die per Klett in der gewünschten Höhe befestigt wird, um den Kopf zusätzlich zu stützen
  • Sitzverkleinerer: Der Sitzverkleinerer verringert die Sitzfläche und bietet eine zusätzliche Polsterung für das Kind
  • Flexsafe Schloss: Flexibles Stahlkabel mit einem Zahlenschloss, um den Fahrradanhänger sicher abzustellen
  • Tasche für Schiebegriff: Eine Tasche, die am Schiebegriff befestigt oder als Schultertasche getragen werden kann. Sie bietet kleine Staufächer und einen integrierten Getränkehalter.
  • LED Rücklicht: Batteriebetriebenes Rücklicht, welches ohne Werkzeug am Fahrradanhänger montiert werden kann. StVO-konform.
  • Regenverdeck: Durchsichtiges Regenverdeck, um den Wagen vor Wind und Wetter zu schützen.
Lieferung

Lieferung und Aufbau

Der Qeridoo Speedkid2 wurde in einem sehr großen, aber dennoch handlichem und erstaunlich leichtem Karton geliefert. Der Kindersportwagen war hervorragend verpackt und alle Teile waren sehr gut abgepolstert und im Karton gesichert, so dass einem beim Auspacken nichts unkontrolliert aus dem Karton fallen konnte, wenn man den Anhänger aus dem Karton herausnimmt. Alle losen Teile waren mit Plastikstrips festgezurrt, so dass man für den Aufbau zunächst ein Messer oder eine Schere benötigt, um alle Teile zu lösen. 

Im Lieferumfang enthalten sind:

  • Rahmen inkl. Verdeckstoffe
  • Zwei Hinterräder
  • Ein Vorderrad
  • Eine Deichsel inkl. Kupplung
  • Ein Rücklicht
  • Zwei Radabweiser
  • Sicherheitsfahne
Lieferumfang

Erster Eindruck

Um den Fahrradanhänger bzw. Sportwagen einsatzbereit zu machen, sind zunächst einige Arbeitsschritte erforderlich, da viele Bauteile für den Transport vom Hersteller demontiert wurden. Der Zeitaufwand hierfür beschränkt sich jedoch lediglich auf etwa 5 Minuten und somit ist der Qeridoo Speedkid2 sehr schnell fahrbereit. Der erste Eindruck ist sehr positiv. Wir haben ja bereits vor einigen Jahren zwei Modelle von Qeridoo testen dürfen und seit dem letzten Mal hat sich die Marke extrem positiv weiterentwickelt. Alles ist sauber verarbeitet, der Anhänger hat einen sehr großen Funktionsumfang und alle Funktionen sind sehr simpel und alltagstauglich umgesetzt worden.

Seitenfenster

Funktionen des Qeridoo Speedkid2 Fahrradanhängers:

Im Folgenden erhaltet ihr einen Überblick über die Funktionen des Qeridoo Speedkid2 Fahrradanhängers:

Gestell, Zusammenfalten und Aufstellen und Schiebergriff 

Der Rahmen des Fahrradanhängers ist relativ breit, da es sich bei dem Speedkid2 um ein Modell für zwei nebeneinander sitzende Kinder handelt. Trotzdem ist der Alurahmen erstaunlich leicht und gleichzeitig sehr stabil. Das Gestell bzw. die Kabine wird im zusammengefalteten Zustand geliefert und direkt nach dem Auspacken aufgestellt. Hierzu greift man hinten über dem Kopfbereich den Rahmen und zieht diesen nach oben. Anschließend werden die Rohre an den Seiten nach unten gedrückt, bis diese in ihrer Arretierung einrasten. Der Rahmen ist nun komplett aufgestellt. Wenn man den Fahrradanhänger wieder zusammenfalten möchte, zieht man von hinten die beiden Riegel auf jeder Seiten zu sich und drückt dabei den Rahmen in sich zusammen. Dies ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da sich der Faltmechanismus des Speedkid2 an einer ungewöhnlichen Stelle befindet. Spätestens nach dem dritten Mal hat man die Handgriffe jedoch verinnerlicht. Beim ersten Aufbau sollte man außerdem sicherstellen, dass die Rückenlehne im Innenraum festgezurrt ist. Dies prüft man, indem man den Rahmen auf die Rückseite legt und unter dem Boden des Wagens, der ja nun oben ist, die Gurte festzieht. 

zusammengefaltet

Der Schiebegriff muss vor der ersten Verwendung am Rahmen montiert werden. Hierfür löst man auf jeder Seite des Schiebegriffs von Hand eine Schraube, sodass man die Stange auf jeder Seite des Rahmen einschieben und befestigen kann. Hierbei sollte man darauf achten, dass man die Schrauben erst dann wieder anzieht, wenn der Griff komplett gerade ausgerichtet ist. Am Schiebegriff befindet sich ein Kabel, welches die Verbindung zur Feststellbremse gewährleistet. Bei der Montage sollte man darauf achten, dass das Kabel sauber am Rahmen entlang läuft und an den entsprechenden Stellen per Klettverschluss-Schlaufe gesichert ist. 

Der Schiebegriff wird per Knopfdruck verstellt. Hierzu drückt man auf jeder Seite des Griffs die beiden Knöpfe gleichzeitig ein, bewegt den Schiebegriff in die gewünschte Höhe und lässt diesen in der gewünschten Höhe einrasten. Es ist wichtig zu beachten, dass der Schiebegriff bei der Nutzung als Fahrradanhänger als Überrollbügel dient und dafür korrekt eingestellt sein muss. Mehr dazu erfahrt ihr weiter unten. 

Schieberstange

Räder, Federung und Bremse

Bei den Rädern handelt es sich sowohl bei den Hinter- als auch bei den Vorderrädern um Luftreifen. Diese sorgen dafür, dass der Wagen optimale Federeigenschaften bietet. Die Größe der Räder sorgt außerdem dafür, dass der Anhänger sowohl im Fahrradbetrieb als auch als Sportwagen sehr geländetauglich ist und der große Durchmesser der Reifen verbessert die Laufeigenschaften bei höheren Geschwindigkeiten. Die Hinterräder werden montiert, indem man die großen Knöpfe in der Mitte  der Räder eindrückt und die Räder auf die Enden der Achsen steckt. Zum Lösen der Räder werden die Knöpfe ebenfalls eingedrückt, wodurch die Sicherung entriegelt wird und die Räder wieder abgenommen werden können. Beim Vorderrad ist der Vorgang ähnlich. Zum Aufsetzen steckt man das Rad in die dafür vorgesehen Halterung bis es klickt. Zum Lösen des Vorderrads drückt man einen Knopf an der Aufhängung, wonach sich das Rad bequem wieder abnehmen lässt. Zusätzlich lässt sich das Vorderrad feststellen, so dass es nicht mehr schwenkbar ist. Dies ist vor allem dann praktisch, wenn man im Gelände unterwegs ist. Hierzu drückt man einen Schieberiegel nach unten, der das Rad in Geradeausrichtung feststellt. 

HinterradVoderrad

Im Lieferumfang sind noch zwei Radabweiser enthalten, die auf jeder Seite des Speedkid2 aufgesteckt werden müssen. Hierzu schiebt man einfach die Plastikkappen über die dafür vorgesehenen Halterungen, bis diese hörbar einrasten. Die Radabweiser sorgen dafür, dass die Hinterräder bei einer Hindernisberührung geschützt sind. Sollte man z.B. etwas zu dicht an einem Laternenpfahl vorbeifahren, sorgen die Radabweiser dafür, dass die Hinterräder des Fahrradanhängers nicht hängen bleiben und der Anhänger nicht ins Schleudern gerät.

Radschützer

Damit die kleinen Passagiere nicht unnötig durchgeschüttelt werden, gibt es auf jeder Seite des Fahrradanhängers eine Blattfederung. Der Widerstand der Federn kann für die jeweilige Anzahl und das Gewicht der transportierten Kinder und sowie für das zusätzliche Gewicht des Gepäcks angepasst werden. Wenn man die Stellschraube löst und ganz nach vorn schiebt, ist die Federung besonders weich eingestellt. Diese Einstellung eignet sich besonders für den Transport von nur einem Kind mit wenig Gepäck. Transportiert man hingegen zwei Kinder mit viel Gepäck, wird die Stellschraube nach hinten geschoben und festgezogen, damit der Wagen etwas härter federt. Auf diese Weise lässt sich der Fahrkomfort schnell und einfach für die entsprechenden Rahmenbedingungen anpassen.

Federung

Bei der Bremse handelt es sich um eine Feststellbremse, die sich praktischerweise an der Schieberstange befindet. Um die Bremse zu aktivieren, drückt man den Bremshebel nach unten, bis es zweimal geklickt hat. Dieser Vorgang sorgt dafür, dass die Hinterräder blockiert werden und der Wagen nicht ungewollt wegrollen kann. Zum Lösen der Bremse drückt man einfach den roten Knopf und zieht den Hebel wieder nach oben. 

Zusätzlich zur Feststellbremse gibt es noch die Möglichkeit eine Scheibenbremse mit einem Handbremshebel nachzurüsten, wie man es vom Fahrrad kennt. Dies ist vor allem dann praktisch, wenn man den Speedkid2 viel zum spazierengehen in hügeligen Gebieten oder zum Joggen verwenden möchte. 

Bremse

Stauraum und Staufächer

Auf der Rückseite des Speedkid2 gibt es ein geräumiges Staufach, in dem man wunderbar seinen Einkauf sowie z.B. Kindergarten-Rucksäcke verstauen kann. Der Stauraum fällt sehr großzügig aus und ist sehr einfach zu erreichen. Eine Lasche sorgt dafür, dass die verstauten Gegenstände nicht nass werden. Diese Lasche lässt sich einfach per Gummizug öffnen. Besonders praktisch ist es, dass sich die Lasche mit einer Hand öffnen und auch wieder verschließen lässt. In dem großen Staufach gibt es noch eine kleine Tasche, in der man z.B. das Rücklicht für des Fahrradmodus oder auch Wertsachen gut verstauen kann.

Vorn im Innenraum gibt es auf jeder Seite ebenfalls eine kleine Tasche, in der die Kinder Spielzeug, Snacks oder ein Getränk aufbewahren können.

Stauraum

Verdeck und Innenraum

Das Verdeck besteht aus einem stabilen und hochwertigen Material, welches wasserabweisend ist. Die türkise Farbe empfinden wir als sehr ansprechend. Sie sorgt außerdem dafür, dass man im Verkehr sehr gut gesehen wird. Das Verdeck hat auf jeder Seite jeweils ein Fenster, welches abgedunkelt ist, um das Kind vor der Sonne zu schützen. In die Fenster ist ein kleines Belüftungsnetz eingearbeitet. Auf der Rückseite des Speedkid2 befindet sich über dem Stauraum ein Netzgitter, welches man öffnen kann, um die Frischluftzufuhr im Innenraum zu verbessern. Hierzu wird lediglich die Klappe aufgerollt und per Klett befestigt. Auch oben auf der Kabine befindet sich ein per Reißverschluss verschließbares Belüftungsfenster. Dieses sorgt zum einen dafür, dass die Kinder mit zusätzlicher Frischluft versorgt werden können. Zum anderen kann man über das Fenster etwas mehr Licht in den Innenraum lassen. Die Lasche des Panoramafensters verschwindet in einer hierfür vorgesehenen Außentasche, so dass während der Fahrt nichts herumwedelt. 

BelüftungPanoramafenster

Das Verdeck, welches den Innenraum abdeckt, besteht aus zwei Teilen: Ein Netzgitter und eine durchsichtige Kunststoff-Folie. Die Folie schützt vor leichtem Regen, Spritzwasser und Wind. Das Verdeck wird durch Magnete gehalten, so dass sich dieses leicht mit einer Hand öffnen und schließen lässt. Die Kunststoff-Abdeckung ist unten per Klett fixiert, lässt sich bei Bedarf hochrollen und oben am Verdeck per Klett fixieren. Es gibt keine Halterung oder Sicherung für das Verdeck, wenn dieses komplett aufgeklappt wird. Dies ist auch nicht notwendig, denn im Fahrradmodus muss das Netzgitter immer geschlossen sein, um die Insassen vor Insekten bzw. Sand und kleinen Steinchen zu schützen, die bei der Fahrt vom Hinterrad des Fahrrads aufgewirbelt werden. Bei dichtem Verkehr oder bei schlechtem Wetter sollte man zusätzlich die Kunststoff-Abdeckung schließen. Im Buggy-Modus kann man das Verdeck entweder vorsichtig in der Außentasche des Panorama-Dachs fixieren oder einfach komplett über das Dach des Innenraums legen. 

Verdeckklappe

Im Innenraum befinden sich die Sitzbank sowie die Gurte für die kleinen Mitfahrer. Die Sitzbank ist angenehm gepolstert und auch die Gurte haben großzügige Polster, sowohl am Gurtschloss als auch an den Schultergurten. Der Innenraum ist großzügig gestaltet, sodass man bequem zwei Kinder unterbringen kann. Der 5-Punkt Gurt ist sehr praktisch gestaltet. Er lässt sich durch einfaches Verschieben in der Höhe verstellen und Seite für Seite im Gurtschloss fixieren. Eine kleines Plastik-Klickschloss an den Schultergurten sorgt dafür, dass man die Schultergurte miteinander verbinden kann, um ein Herunterrutschen der Schultergurte von den Schultern der Kinder zu verhindern. Wenn man lediglich ein Kind befördert, sollte man das Kind in der Mitte der Sitzbank platzieren, damit der Schwerpunkt des Fahrradanhängers in der Mitte verbleibt. Hierzu muss man eines der Gurtschlösser in der Mitte einfädeln und gleichzeitig bei den zwei Schultergurten die Gurtschloss-Arretierung vertauschen. Dies klingt zunächst etwas aufwendig, ist aber relativ schnell gemacht.

Gurte

Fahrradmodus und Buggymodus

Der Speedkid2 kann als Sportwagen oder als Fahrradanhänger genutzt werden. Es sind nur wenige Handgriffe notwendig, um den Modus zu wechseln. Möchte man den Speedkid2 als Fahrradanhänger nutzen, muss zunächst die Deichsel gedreht werden. Die Deichsel ist seitlich am Fahrradanhänger befestigt. Im Buggy-Modus befindet sich die Deichsel unter der Sitzkabine. Wenn man den Wagen als Fahrradanhänger nutzen möchte, muss die Deichsel zunächst umgedreht werden, damit man den Fahrradanhänger am Fahrrad ankuppeln kann. Hierzu zieht man in der Arretierung den Hebel raus während man den Knopf an der Deichsel löst und diesen aus seiner Halterung herauszieht. Der Mechanismus ist am Anfang etwas schwergängig, was mit der Zeit jedoch besser wird. Nun dreht man die Deichsel um, so dass sie nach vorn zeigt. Bevor man den Anhänger ans Fahrrad kuppelt, muss das Buggy-Rad abgenommen werden. Die Kupplung muss im Vorfeld am Hinterrad des Fahrrads montiert werden. Anschließend kann die Deichsel mit der Kupplung verbunden werden. Eine Sicherheitsschlaufe, die um den Rahmen des Fahrrads gehängt wird, dient als zusätzliche Sicherung, falls der Fahrradanhänger während der Fahrt vom Fahrrad getrennt werden sollte.

Deichsel

Der Praxistest

Besonders positiv fiel uns bei unseren Testfahrten das geringe Eigengewicht des Speedkid2 auf. Er ist natürlich nicht gerade schwerelos, aber mit seinen 15 kg wiegt er nicht viel mehr als ein stabiler Kinderwagen. Gerade im Fahrradanhänger-Modus machen 4 kg mehr oder weniger viel aus, vor allem wenn es ums Anfahren geht. Daher ist das verhältnismäßig geringe Eigengewicht als sehr angenehm hervorzuheben. Als Sportwagen fährt sich das Modell sehr gut. Im Schiebemodus mag er zunächst etwas wuchtig wirken, doch die großen Hinterräder in Kombination mit dem schwenkbaren Vorderrad machen das Fahren zu einem sehr angenehmen Erlebnis. Insbesondere im Gelände sorgen die großen Luftreifen dafür, dass der Sportwagen mühelos größere Unebenheiten meistert. Bei schwungvoller Fahrt über Baumwurzeln und größere Steine werden die Kinder schon ein wenig durchgeschüttelt. Doch der Speedkid2 ist hier immer noch wesentlich komfortabler als die meisten anderen Kinderwagen.

Spazieren

Das Faltmaß des Speedkid2 ist in Anbetracht des großzügigen Innenraums sehr kompakt. Die Breite bleibt beim Zusammenfalten zwar gleich, aber der Innenraum lässt sich sehr flach zusammenfalten, so dass das Faltmaß in der Höhe sehr gering ausfällt. Die großen Hinterräder nehmen in der Höhe natürlich weiterhin viel Platz ein, aber wenn wenn man sie abnimmt, ist der Speedkid2 im zusammengefalteten Zustand wirklich sehr flach. Auf diese Weise lässt er sich gut in einem kleinen Fahrradkeller oder Schuppen verstauen, ohne unnötig viel Platz einzunehmen.

Guter Platz

Positiv aufgefallen ist uns der Innenraum. Durch den Kabinenaufbau haben die Kinder ausreichend Platz, die Sitzbank ist komfortabel gepolstert und sorgt zusammen mit den gepolsterten Gurten dafür, dass die Kinder angenehm sitzen können. Zudem ist die Einstiegskante relativ niedrig gehalten, damit  auch kleinere Kinder bequem selbst ein- und aussteigen können. Die Gurte lassen sich Seite für Seite am Kind anlegen und ins Gurtschloss klicken, sodass man die Kinder ohne viel Mühe in die Sitze bekommt. Gerade bei einem Fahrradanhänger ist es wichtig, dass man die Kinder schnell und unkompliziert sichern kann. Denn die Konstruktion eines Fahrradanhängers macht es für Eltern anstrengend minutenlang über den Innenraum gebeugt mit den Gurten zu hantieren. Daher hat das Gurtsystem aus unserer Sicht einen großen Pluspunkt verdient. 

Wir haben den Speedkid2 einem kleinen Härtetest mit einem 5-jährigen Kind (17 kg schwer und 112 cm hoch) und einem 2,5-jährigen Kind (13 kg und 96 cm hoch) unterzogen. Beide Kinder hatten noch bequem im Innenraum Platz und der Wagen ließ sich trotz der schweren Beladung noch einfach schieben und im Anhängermodus mit dem Fahrrad noch gut ziehen. Keiner von den beiden wollte nach der Testfahrt aussteigen, was wir als ein positives Zeichen deuten.

Auch das Verdeck hat uns gut gefallen, insbesondere auf Grund der vielen Belüftungsmöglichkeiten und Öffnungen im Verdeck. Auch das Gitter, welches den Innenraum abdeckt, hat uns mit seiner Magnethalterung überzeugt. Wir hatten zunächst einige Bedenken, ob die Abdeckung ohne eine Befestigung mit einer Klick-Schnalle oder per Klettverschluss halten würde. Bei unseren Testfahrten ist das Verdeck jedoch nur einmal bei sehr hoher Geschwindigkeit und gleichzeitigem Gegenwind ein wenig an den Seiten eingedrückt worden. Vor allem das Panorama-Fenster finden wir super. Die Köpfe der Kleinen erhalten hierdurch etwas frische Luft, was sie als sehr angenehm empfunden haben, da es mit Helm im Innenraum doch schnell recht warm werden kann.

Panoramafenster

Lediglich am Schiebegriff haben wir ein kleines Manko festgestellt. Der Schiebegriff ist fest am Rahmen montiert. Doch in dem Gelenk, wo er sich zur Höhenverstellung knicken lässt, hat der Schiebegriff unserer Meinung nach etwas zu viel Spiel, was dazu führt, dass man beim Losfahren oder Kippen des Wagens stets ein gutes Stück nach unten drücken muss, bevor der Schiebegriff fest ist und sich die Bewegung ausführen lässt. Unserer Meinung sieht es nicht so aus, als ob das Spiel im Gelenk des Schiebegriffs sicherheitsrelevant ist. Im Alltag kann es jedoch als störend empfunden werden.

Modus

Im Gegensatz zu den bisherigen Modellen von Qeridoo wurde die Deichsel überarbeitet. Bei den älteren Modellen musste man die Deichsel etwas umständlich umbauen, wenn man vom Fahrradmodus in den Buggymodus wechseln wollte. Hier gab es nämlich einen Klapp-Mechanismus, mit dem man die Deichsel hervor- oder zurückklappen konnte, um diese zu verstauen. Hierzu musste man den Anhänger hochkippen und auf den Schiebegriff stellen, was natürlich recht unpraktisch war, wenn das Kind während der Fahrt im Anhänger eingeschlafen war. Bei den neuen Modelle entfernt man nach dem Anklicken des Buggy-Rads einfach per Klick die Deichsel und klickt diese andersherum wieder ein, wonach sie unter dem Boden des Fahrradanhängers verschwindet. Dies ist aus unserer Sicht eine hervorragende Lösung, denn so lässt sich der Wechsel vom Anhängermodus in den Buggymodus und umgekehrt schnell und einfach durchführen, ohne dass die Kids aus dem Anhänger herausgehoben oder schlafende Kinder aufgeweckt werden müssen. 

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Hochwertige Verarbeitung
  • Niedriges Eigengewicht
  • Geräumiger Innenraum
  • Einfach zu bedienen
  • Mehrere Belüftungsfenster für guten Luftaustausch
  • Schneller Wechsel von Buggymodus zum Anhängermodus
  • Anpassbare Federung

Nachteile

  • Etwas unhandlich im zusammengefalteten Zustand
  • Schiebegriff etwas zu viel Spiel

Fazit

“Hier gibts ja wirklich nichts zu meckern”. Diese Aussage eines unserer Tester fasst unsere Erfahrungen ganz gut zusammen. Natürlich gibt es ein paar Punkte, wo es noch besser ginge. So könnte man sich vielleicht wünschen, dass die Magnethalterung etwas fester schließt, damit das Verdeck bei stürmischem Wetter auch wirklich ganz zu bleibt, oder dass der Schiebegriff nicht ganz so viel Spiel hätte. Diese kleinen Anmerkungen sollen den überaus positiven Gesamteindruck, den der Fahrradanhänger bei uns hinterlassen hat, aber keineswegs abwerten. Der Speedkid2 ist ein sehr hochwertiges Produkt. Alle Funktionen sind wirklich gut durchdacht und er ist nicht mit unnötigem Schnick-Schnack ausgestattet, was sicher auch zu seinem überaus geringem Gesamtgewicht beiträgt. In unserem Test erwies sich der Speedkid2 als überaus alltagstauglich und sehr flexibel einsetzbar.

KaufempfehlungSpazieren

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